Speicher
Prag

Sinn

Nicht nur ein Wohngebäude zu schaffen, sondern einen authentischen Raum in Prag zu gestalten und hiermit die Einzigartigkeit der Wohnungen sowie der Lokalität selbst zu unterstreichen.

This granary can be understood as a structure from the “pre-packaging” era. It reminds us of a volume filling up with the material itself, which in turn occupies the entire structure; the volume becomes either a substance or empty space. 

Atrium – exposed existing timber structure

Schichtung

In diesem Gebäude wurden einst landwirtschaftliche Produkte in ihrer natürlichen Form aufbewahrt, das heißt in so einer Menge der Masse und in so einer Form, den der heutige Mensch nicht mehr begegnet.

Wir leben in einer Zeit der hygienischen Verpackungen, in denen sich das eigene Produkt aus Marketinggründen versteckt, in den heutigen Einkaufslagern suchen wir es bereits mehr nach dem Logo und der Verpackung. Das Treffen und die Auswahl gehen verloren. Die Rohstofflager befinden sich an der Spitze einer langen Transportkette. Ein Gebäude aus der sogenannten Vorverpackungszeit blieb hier doch, wir können den Karlín-Getreidespeicher als eines davon betrachten. Vielleicht hielt er der Konkurrenz der umgebenden Objekte nicht stand; wir wollen nicht, dass er nicht nur als ein leerer Raum für Installationen, Filmclips oder eine Galerie genutzt wird. Wir sollten versuchen, ihm neues Leben einzuhauchen, dann wird das Gebäude anfangen zu leben, es wird belebt sein. Wir sollten aber seinen Geist und seine Atmosphäre bewahren.

Konstruktion

Die authentische Konstruktion, die historisch sowie räumlich interessanten Teile, sollte nicht in eine private Festung, ein Wohnghetto, eingesperrt werden. Im Gegenteil, man sollte der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, am Leben dieses Gebäudes teilzunehmen. Den Prozess des Füllens und das Umfassen des Raumvolumens durch die Anhäufung von Material, das die Konstruktion des Gebäudes selbst umstellte, sollte man ebenso berücksichtigen. (Abwechselnd leerer und voller Getreidespeicher)

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Ernte

In der Konstruktion erscheinen Züge der Familienwohnungen von Handelsvertretern, Immobilienmaklern, Geheimagenten und japanischen Touristen, aber ein Zeichen des ursprünglichen Charakters ist hier doch immer noch zu finden. Ich schlage ein Prinzip der flexibilen Wänden vor, welche die einzelnen Module der Getreidespeicher konstruktion füllen. Die Wände verschieben sich, wenn eine Wohnung „ausgeschüttet“ oder eine größere Wohnung neu platziert wird.

Der neue Getreidespeicher ist definiert, es bleibt noch genug Platz für die ursprünglichen Holzkonstruktionen im Kontrast zu den aktuellen Materialien und der Ernte des vorletzten Jahres.

Im Atelier von Jiří Buček an der Fakultät für Kunst und Architektur der Technischen Universität in Liberec am 20.1.2003 geschaffen.




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